Haben Kinder Werte?
Eine Kunstaktion in Berlin
In die „Schatzkammer der Werte“ haben Schülerinnen und Schüler in Berlin das zum Ausdruck gebracht, was ihnen wichtig ist: Die Familie, Geborgenheit, Freiheit, Wachstum, Freundschaft, aber auch Kampf und Aufbegehren.
120 Schüler haben Symbole (wie ein Vogel, die Sonne, eine Blume, ein Baum usw.) in goldglänzende Kupferplatten gemeißelt. Mit diesen Kupferplatten wurde ein wunderschönes Gesamtkunstwerk geschaffen.
In den Gesprächen mit den Jugendlichen wurde mir klar, wie wichtig ihnen es ist, über ihre Werte nachzudenken und ihnen eine Form zu geben.
Auch wenn „Werte“ so abstrakt scheinen, ist der Wunsch nach dem, was Werte bedeuten, groß. Wer will nicht in Frieden und in Freiheit leben? Wer braucht nicht Vertrauen und Verlässlichkeit? Wer kann schon ohne Familie und Freundschaften im Leben auskommen?
Diese Kunstaktion mit den Schülern der Sophie-Scholl- Schule wurde initiiert von Kirsten Hense, Künstlerin und Fotografin, die mit Engagement und vielen Ideen die Schüler begeistern konnte.
In einem Bunker in Berlin, der unter Denkmalschutz steht, wurde die Schatzkammer der Werte, dieses Gesamtkunstwerk ausgestellt. Nicht ohne Grund: Der Bunker war einst ein Ort des Grauens. Sowjetische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter haben ihn unter den schlechtesten Bedingungen 1944/45 bauen müssen. Nach dem Krieg versuchten US-Soldaten ihn zu sprengen, 1986-1989 wurde er zum größten Zivilschutzbunker ausgebaut. Heute ist er ein „Ort der Erinnerung“, in dem Ausstellungen stattfinden. Viele Besucher wie auch viele andere Schüler der Schule besichtigten dieses Werte-Werk und diskutierten darüber. Ein Schritt auf dem Weg, auf dem auch Jugendliche sich bewusst machen, was ihnen im Leben wichtig ist.